Neues aus dem Führerhaus

Führerhaus nennt Svetlana seit kurzem das Cockpit vorne, seit sie es in ihrem Was-ist-Was-Hörbuch so gelernt hat.

Die Zeit rast nicht nur gefühlt. In den letzten zwei Wochen haben wir Kasachstan ganz im Osten von Süd nach Nord durchquert. Vor Kasachstan haben uns viele gewarnt. Platt wie ne Flunder, karge und zähe Landschaft, korrupte Polizisten.

Nichts davon haben wir mitbekommen. Von der abwechslungsreichen Natur in Ostkasachstan sind wir begeistert und die Menschen haben durchweg Format. Sie sind häufig zunächst zurückhaltend, in kürzester Zeit jedoch interessiert und aufgeschlossen. Ihre Begeisterung für Offroad, Berge und Natur ist dabei überdurchschnittlich oft vernehmbar. Und Polizisten gibt es tatsächlich mehr als sonst. Die meisten haben uns nett zugewunken und dreimal haben sie uns ernsthaft freundlich salutiert. Und nur einmal wurden wir geblitzt. Die drei Jungs in Uniform waren schwer an unserem Fahrzeug interessiert und forderten anstelle eines Bußgeldes ein „Germania Souvenir“. Über die drei Dosen (russisches) Bier waren sie hoch erfreut. Korruption sieht anders aus.

Überhaupt ist auffällig, dass wir häufig von Menschen aus dem Nachbarland vor dem jeweils nächsten Land gewarnt werden. „Bei uns ist alles sicher, aber seid bloß vorsichtig im nächsten Land!“ Bewahrheitet haben sich die Warnungen nie.

Das Phänomen des Nachbar-Bashings ist mir bereits oft aufgefallen. Zum Beispiel an den unbegründeten Warnungen in Deutschland vor Polen. In mehreren Polenbesuchen habe ich viele Polen als noch korrekter und penibler als viele Deutsche erlebt.

Wiederholt finden sich solche Erkenntnisse nicht in meiner Statistik. Ihr findet sie trotzdem aktualisiert unter unserer Route.